„9 Wahlperioden, so lange war noch niemand hier, das ist rekordverdächtig“, stellte Landrätin Eva Irrgang zu Beginn ihrer Rede zur Verabschiedung von Wilfried Jäger aus dem Kreistag fest.
Jäger war 44 Jahre Kreistagsmitglied, seit 1979 vertrat er die Interessen der Anröchter Bürgerinnen und Bürger, davon 32 Jahre als Fraktionsvorsitzender seiner Partei, den Sozialdemokraten, der ältesten Partei in Deutschland, auf die er stolz ist und zu deren 160. Geburtstag sogar der Vorsitzende der CDU sagte, dass die SPD in allen wichtigen Entscheidungen des Landes immer auf der richtigen Seite stand.
Geschenke und Standing Ovation von den politischen Mitbewerbern sind nicht alltäglich, das unterstreicht seinen charakterstarken Einsatz für seine Überzeugungen und spiegelt sein Engagement und seine Hingabe für die Politik wider. Zuverlässigkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit, „Ein Mann ein Wort“, sind nur einige wenige Charakterzüge, die einem einfallen, wenn man an Wilfried Jäger denkt.
„Man hat sich bemüht“, mit den Worten Willy Brandts bedankte sich Jäger bei den Kreistagsmitgliedern für die Verabschiedung.
Auch wenn er schon unzählige Male vor dem Kreistag stand und aus dem stehgreif, ohne Vorbereitung so manche Rede gehalten hat, war dem rhetorisch brillanten Redner anzumerken, dass diese Rede etwas anderes war, es war seine letzte Rede. Seine Rührung von der Verabschiedung und dem stehenden Applaus war bis auf die Besuchertribüne spürbar.
Danke Wilfried – für alles.