Erste Stolpersteine in Geseke

Wir sind sehr zufrieden mit der Festlegung eines Termins für die erste Stolpersteinverlegung in Geseke. Der Ausschuss für Kultur und Soziales entschied am Donnerstagabend, dass diese am 18. Juni stattfinden wird. Den Beschluss Stolpersteine zu verlegen hatte man auf unseren Antrag hin schon vor einer Weile getroffen, die Details hat man aber erst in einem Arbeitskreis ausarbeiten müssen.

Die Juden in Geseke waren keine Fremden; es waren Nachbarn und Freunde, sie haben Geschäfte betrieben und hier gelebt. Sie waren ein ganz normaler Teil unserer Stadtgesellschaft. Wir hoffen, dass das durch die Stolpersteine für alle erkennbarer wird. Das man sieht, was gewesen ist und was zerstört wurde. Es gibt zwar auch bisher schon einiges an Forschung zu den Juden in Geseke. Dies ist aber noch nicht im ausreichenden Maße für alle sichtbar kommuniziert worden. Das schöne an Stolpersteinen ist eben, dass das Gedenken so in den Alltag geholt wird. Raus aus den Museen, Ausstellungen und Geschichtsbüchern und Mitten in das Leben. Trotzdem würden wir uns sehr freuen, wenn es neben den Stolpersteinen auch eine breitere Kommunikation des Forschungsstanden geben würde. Wir könnten uns etwa eine Sonderausstellung oder einen wissenschaftlichen Begleitband sehr gut vorstellen.

Zufrieden sind wir mit der überfraktionellen Arbeit im Arbeitskreis Stolpersteine. Klar, es gab auch ein paar hitzigere Diskussion. Das liegt in der Natur der Sache. Es ist nunmal ein sehr emotionales Thema. Aber insgesamt haben wir es gut hinbekommen, dass das Niveau immer dem Ernst des Themas entsprach.

Aber die Arbeit ist noch nicht getan. Die Verlegung im Juni ist erst der Anfang eines langen Aufarbeitungsprozesses. Dabei geht es nicht nur um Juden, sondern auch um die vielen anderen Opfergruppen.